Gemäss der Asylstatistik
2002 des Bundesamtes für Flüchtlinge wurden im Jahr 2001 aus
der Bundesrepublik Jugoslawien 3425 Asylgesuche entgegengenommen; im Jahr
2002 waren es sogar 3692. Aus Bosnien-Herzegowina waren es 1230 Gesuche
im Jahr 2001 und 1548 Gesuche im Jahr 2002.
Insgesamt beläuft
sich die Zahl der Asylgesuche aus den genannten Balkanländern im
Jahr 2001 somit auf 4655 und im Jahr 2002 auf 5240.
Ich bitte den Bundesrat,
in diesem Zusammenhang die folgenden Fragen zu beantworten:
1. Wie erklärt
sich der Bundesrat diese nach wie vor sehr hohe Zahl von Asylgesuchen,
nachdem Bosnien-Herzegowina seit 1995 und die Bundesrepublik Jugoslawien/Kosovo
seit 1999 befriedet und heute zweifellos als verfolgungssicher einzustufen
sind?
2. Seit Jahren sind
Schweizer Soldaten (Swisscoy) "friedens-unterstützend"
in Kosovo tätig. Auch die Bezeichnung "friedens-unterstützend"
deutet klar darauf hin, dass dort Frieden herrscht. Der Bundesrat hat
den Swisscoy-Einsatz, der jährlich mindestens 40 Millionen Franken
an direkten Kosten verursacht, immer wieder damit gerechtfertigt, es
kämen dann aus den betreffenden Herkunftsländern praktisch
keine Asylanten mehr in die Schweiz. Dieses Ziel ist nicht erreicht.
Teilt der Bundesrat die Auffassung, dass die Swisscoy-Millionen weitgehend
hinausgeworfenes Geld sind und dass dieser fragwürdige Einsatz
baldmöglichst abzubrechen ist?
3. Ist der Bundesrat
bereit, die Liste der verfolgungssicheren Staaten (safe countries) rasch
um die genannten Balkanländer zu erweitern, sodass auf entsprechende
Asylgesuche gar nicht mehr eingetreten wird?
4. Wird der Bundesrat
bald weitere Staaten als verfolgungssicher erklären? Wenn ja, welche
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS,
Eglisau
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