Die vom Parlament beschlossene neue Mutterschaftsversicherung
muss vor allem aus drei Gründen dringend mit dem Referendum verhindert
werden: Erstens führt die neue Zwangsversicherung zu neuen Mehrwertsteuererhöhungen,
welche uns alle belasten und Arbeitsplätze vernichten. Zweitens sind
die Kosten der Mutter-schaft durch die Krankenversicherung längst
abgegolten; der Verfassungsauftrag ist somit erfüllt. Drittens würden
ausgerechnet jene Mütter, die zu Hause arbeiten und ganz für
die Familie und die Kinder da sind, benachteiligt.
Gegenwärtig läuft die Unterschriftensammlung der SVP gegen
eine neue Mutterschafts-versicherung auf vollen Touren. Ein erfolgreiches
Referendum ist dringend nötig. Unser soziales System (AHV, IV, 2.
Säule, Krankenversicherung) hat bereits mit massiven finan-ziellen
Belastungen zu kämpfen. Die Ausgaben der schweizerischen Sozialversicherungen
sind zwischen 1990 und 2001 von 77 auf 126 Milliarden Franken angestiegen;
allein die jährlichen Ausgaben für die Invalidenversicherung
sind in dieser Zeitspanne von 4 auf 10 Milliarden Franken explodiert.
Unser soziales System erträgt keinen weiteren Ausbau.
Statt die bisherigen Leistungen zu sichern, baut das Parlament das Sozialsystem
unbe-kümmert und in unverantwortlicher Weise weiter aus. Mütter
sollen in den ersten 14 Wo-chen nach der Niederkunft einen Lohnersatz
von 80% des versicherten Verdienstes erhal-ten. Künftig soll also
der Staat bezahlen, was bisher im Rahmen der Sozialpartnerschaft individuell
und auf Branchenebene ausgehandelt wurde. Für die neue Mutterschaftsversi-cherung
muss mit jährlichen Kosten von 500 Millionen Franken zulasten der
Steuerzahler gerechnet werden.
Der Verfassungsauftrag ist längst erfüllt
Linke und gleichgesinnte Kreise jammern, der 1945 vom Schweizer Volk
beschlossene Verfassungsartikel müsse "endlich erfüllt"
werden. In Tat und Wahrheit wollte das Volk damals die unmittelbar mit
der Mutterschaft entstehenden Kosten für Spitalaufenthalt und Arzt
abdecken. Dies geschieht seit den frühen fünfziger Jahren über
die Krankenversiche-rung. Der Verfassungsauftrag ist also längst
erfüllt.
Dazu kommt, dass das Schweizer Volk die Einführung einer neuen Mutterschaftsversiche-rung
bereits dreimal abgelehnt hat, nämlich 1984, 1987 und 1999. Diese
Volksentscheide sind endlich zu respektieren, die unverantwortliche linke
Zwängerei ist zu stoppen.
Im weiteren wird dem Steuerzahler vorgegaukelt, die Mutterschaftsversicherung
sei prak-tisch "gratis". In Tat und Wahrheit soll die heute
noch gesunde Erwerbsersatzordnung (EO), welche für Armeeangehörige
den Erwerbsausfall zahlt, ausgeplündert werden; wenn diese Kasse
nach einige Jahren leer ist, muss die neue Versicherung mit höheren
Mehr-wertsteuern und höheren Lohnabzügen finanziert werden!
Zudem würde die neue, aus-schliesslich für erwerbstätige
Frauen bestimmte Mutterschaftsversicherung "Zweit-Klass-Mütter"
schaffen. Mütter, die zu Hause arbeiten und ganz für die Familie
und die Kinder da sind, würden massiv benachteiligt.
Unterschreiben Sie deshalb das "Referendum gegen eine
neue Mutterschaftsversi-cherung". Überzeugen Sie auch Ihre Angehörigen
und Bekannten. Senden Sie die ganz oder teilweise ausgefüllten Unterschriftenbogen
in den nächsten Tagen zu-rück. Sie stoppen damit eine folgenschwere
Zwängerei und sorgen für sichere So-zialwerke, weniger Steuern
und sichere Arbeitsplätze.
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS,
Eglisau
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