Im Januar-Mitteilungsblatt der Gemeinde Eglisau steht unter "Bauausschreibungen"
auch die folgende:
Sozialamt des Kantons Zürich, Schaffhauserstrasse
78, 8090 Zürich (Grundeigentümer: Baudirektion Kanton Zürich,
Walcheturm, 8090 Zürich) Vorentscheid - Neubau Bauprovisorium für
Asylsuchende bzw. Notwohnungen, Kat.-Nr. 2086, Rheinsfelderstrasse, 8193
Eglisau (WG3).
Worum geht es? Das Sozialamt des Kantons Zürich will in Eglisau,
in der dreige-schossigen Wohnzone beim Bahnhof, ein Durchgangszentrum
für 80 oder mehr Asy-lanten bauen, vergleichbar mit einem grossen
Hotelkomplex, mit allem Drum und Dran. Es liegt auf der Hand, dass es
eine solche Einrichtung in Eglisau nicht geben darf und nicht geben wird
und dass alle legalen Mittel und Kräfte dagegen zu mobili-sieren
sind.
Denn erstens hat das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) kürzlich
bekannt gegeben, dass die Zahl der neuen Asylgesuche im Jahr 2003 gegenüber
dem Vorjahr von 26'125 auf 20'806 gesunken ist. Das ist ein Rückgang
von rund 20%. Zudem verlau-tet aus dem BFF, man habe praktisch keine Pendenzen
mehr und die Zahl der "Per-sonen des Asylbereichs" sei massiv
gesunken. Zudem wird die SVP bald ihre dritte Asylinitiative lancieren,
welche den Zustrom von Scheinflüchtlingen (rund 95% der Asylsuchenden!)
wirksam bekämpfen wird.
Wozu braucht es dann noch neue Asylzentren, die Millionen kosten? Für
den Notfall gibt es leer stehende Bauten (Kasernen, zivile Bauten, Zivilschutzanlagen),
die sich für diesen Zweck durchaus eignen.
Zweitens haben mich kürzlich mehrere Grenzwächter und Polizisten
darauf hinge-wiesen, dass sie im Raum Eglisau vermehrt Kontrollen wegen
Drogenhandels und wegen anderer krimineller Machenschaften machen müssen
und dabei in letzter Zeit immer wieder fündig werden. Eglisau liegt
bekanntlich an der Hauptachse zwischen der Landesgrenze und dem Flughafen,
und in nächster Nähe befinden sich die drei Bahnstationen Eglisau,
Hüntwangen und Glattfelden. Mit dem Asylzentrum würde unsere
Region vollends zum bevorzugten Drogenumschlagplatz und zum Schauplatz
für andere dunkle Geschäfte. Die Sicherheit der Anwohner wäre
stark gefährdet.
Drittens würde Eglisau als Wohn -, Arbeits- und Naherholungsgebiet
an Attraktivität einbüssen. Häuser und Grundstücke
würden an Wert verlieren. Gute Steuerzahler kämen kaum noch
nach Eglisau oder würden wieder wegziehen.
Die SVP und der Gemeinderat Eglisau haben bereits klar gemacht, dass
sie das Asylzentrum mit allen rechtlichen und politischen Mitteln verhindern
werden. Wenn auch andere Behörden (insbesondere die Schulpflege),
Parteien und Organisatio-nen, der Gewerbeverein, Private, sowie die grosse
Mehrheit der Bevölkerung, dage-gen antreten - und daran zweifle ich
keinen Moment - dann werden die Bürokraten aus Zürich keine
Chance haben.
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer
AUNS, Eglisau
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