Der 19. Mai 2004, der angebliche "Freudentag" der bundesrätlichen
Zustimmung zum Vertragspaket Schengen/Bilaterale II, muss zum nationalen
Trauertag erklärt werden. Denn mit diesem offiziellen Akt wird unsere
Unabhängigkeit und unsere Sicherheit gefährdet und letztlich
zu Grabe getragen.
Mit Schengen haben wir uns auch dem künftigen (noch unbekannten)
Recht, das die EU im "dynamischen" Schengenbereich verordnet,
ohne Mitentscheidungsmöglichkeit zu beugen, als wäre die Schweiz
eine Kolonie. Und mit dem Abbau der Personenkontrollen an den Binnengrenzen
bringt Schengen freie Fahrt für Kriminelle. Schengen ist ein Unsicherheitsraum.
Auf die angeblich scharf bewachte Schengener Aussengrenze ist kein Verlass,
denn sie ist in Wirklichkeit löcherig wie ein Emmentaler Käse.
Zudem betreibt der Bundesrat eine unehrliche, widersprüchliche Aussenpolitik.
Noch am 23. Juni 1999 hat er in seiner Botschaft zu den sektoriellen Abkommen
(Bilaterale I) zwischen der Schweiz und der EU wörtlich festgehalten,
"dass solche Verhandlungen für jene Bereiche nicht in Frage
kommen, bei deren Regelung Souveränitätsübertragungen an
supranationale Instanzen unerlässlich sind". In Klammern wurden
als Beispiele angeführt: Zollunion, Währungsunion, Sicherheitspolitik
und Schengen (!).
Und heute behauptet der Bundesrat, Schengen tangiere unsere Souveränität
nicht, und er will Schengen gar dem Volksentscheid entziehen. Eine Landesregierung,
die (in ihrer Mehrheit) derart mit der Wahrheit umspringt, hat meines
Erachtens jegliches Vertrauen verspielt.
Schengen ist für den Bundesrat lediglich eine Etappe zum EU-Beitritt.
Ich verlange vom Bundesrat, dass er den Schengen-Vertrag zumindest dem
obligatorischen Referendum unterstellt, damit Volk und Stände darüber
abstimmen können. Der Vertrag, der für unser Land mit gravierenden
Folgen verbunden ist, muss aber auf jeden Fall mit dem Referendum bekämpf
und verhindert werden.
Nationalrat Hans Fehr, SVP/ZH
|