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Frau Calmy-Rey als Totengräberin unserer Neutralität

Kurzartikel/Leserbrief, 21. Juli 2006

Eines muss man Frau Bundesrätin Calmy-Rey lassen: Sie versteht es, sich auf dem internationalen Parkett zu inszenieren, sich "im Namen der Schweiz" in fast jeden fremden Konflikt einzumischen, Konfliktparteien einseitig zu tadeln und eine dumme, schädliche Aussenpolitik als "Erfolg" anzupreisen. Das Lob von Linken und Halblinken sowie von vielen Medienschaffenden ist ihr dabei so sicher wie das Amen in der Kirche. (Schon als "erfolgreiche" Genfer Finanzdirektorin hat sie seinerzeit von sich reden gemacht: Aus dem behaupteten Plus von rund 60 Millionen Franken in der Staatsrechnung wurde dann allerdings ein Minus von weit über 400 Millionen).

Dass die aussenpolitische Aktivitis nichts bringt, sondern die Schweizer Steuerzahler Millionen und Abermillionen von Franken kostet und die Glaubwürdigkeit der schweizerischen Neutralität ruiniert, kümmert die Frau Bundesrätin wenig. Hauptsache, sie kann sich inszenieren.

Neuestes Beispiel in einer langen Reihe von lächerlichen Selbstinszenierungen und krassen Neutralitätsverstössen ist ihre einseitige Kritik an der "unverhältnismässigen" Reaktion der israelischen Armee gegen die Hisbollah. Israel, so Calmy-Rey, verstosse damit gegen die Genfer Konvention. "Das haben wir ganz klar gesagt - als erstes und einziges Land", verkündete sie beifallheischend an einer Pressekonferenz. Auf einen Hauch von Kritik an den Terrorakten von Hisbollah und Hamas - an den 1500 Raketen, die in wenigen Tagen gegen die israelische Zivilbevölkerung eingesetzt wurden, oder an den verschleppten Soldaten, welche Israel zum Eingreifen zwangen - musste man lange warten. Frau Calmy-Rey hat nicht begriffen, dass der Hisbollah- und Hamas-Terror von Iran und Syrien dirigiert und finanziert wird und dass es um einen Stellvertreter-Krieg gegen die einzige Demokratie im Nahen Osten geht.

Vor allem aber will Frau Calmy-Rey nicht begreifen, dass unser Kleinstaat seine Existenz und seine Sicherheit massgeblich unserer bis vor kurzem glaubwürdig praktizierten Neutralität verdankt. Das heisst: Nicht-Parteinahme, Nicht-Einmischung in fremde Konflikte, Konzentration auf humanitäre Aktionen zugunsten Notleidender sowie auf zivile Friedensförderung mit diplomatischen Mitteln.
Was soll man tun mit einer Bundesrätin, die das Wesen der erfolgreichen schweizerischen Neutralität nicht versteht? Warum wird sie vom Gesamtbundesrat nicht zur Ordnung gerufen? Bleibt nur noch die Hoffnung, dass Frau Calmy-Rey doch bald ihren Ruhestand geniessen möge?

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