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Ost-Milliarden - wie weiter?

Dringliche Interpellation, 20. September 2006

Der Bundesrat hat seinerzeit beschlossen, dass die so genannte Kohäsionsmilliarde durch Minderausgaben im Departement für auswärtige Angelegenheiten und im Volkswirtschaftsdepartement vollständig kompensiert werden müsse. Dieser Beschluss ist längst Schnee von gestern. Neueste Version nach einem längeren Hin und Her ist offenbar, dass die beiden Departemente nur für 60 % gerade stehen müssen, während 40 % aus allgemeinen Bundesmitteln finanziert werden sollen. Nachdem das Schweizer Volk am 26. November, also in wenigen Wochen, über die Milliarden-Vorlage bzw. über das entsprechende Osthilfe-Gesetz entscheiden wird, gilt es von Seiten des Bundesrates rasch Klarheit zu schaffen über die definitive Finanzierung der Milliardenzahlung sowie über allfällige Folgezahlungen aufgrund des geänderten Osthilfe-Gesetzes.

Ich bitte deshalb den Bundesrat um die rasche Beantwortung der folgenden Fragen, möglichst noch innerhalb der Herbstsession 2006 der eidgenössischen Räte:

  1. Wird die Milliarde vollständig durch Minderausgaben im aussenpolitischen und im Volkswirtschaftsdepartement (60 %), sowie zu 40 % durch Minderausgaben bei den allgemeinen Bundesmitteln finanziert? Falls nein, wie erfolgt die Finanzierung sonst?
  2. Wird die Schweiz nach dieser Milliarde noch weitere Zahlungen an die betreffenden 8-10 neuen EU-Oststaaten leisten müssen, beispielsweise im Rahmen einer späteren "Runde"? Oder kann dies der Bundesrat mit Sicherheit ausschliessen?
  3. Hat der Bundesrat bereits weitere Kohäsions-Zahlungen im Hinblick auf den EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien (2007/2008) in Aussicht gestellt oder bereits zugesagt? Wenn ja, in welcher Höhe? Stellt die EU entsprechende Forderungen? Wenn ja, in welcher Höhe?
  4. Liegen bereits weitere Forderungen von Seiten der EU oder von EU-Ost-Staaten oder von GUS-Staaten (Gemeinschaft unabhängiger Staaten) vor, oder sind solche zu erwarten?
  5. Wie beurteilt der Bundesrat die Tatsache, dass wir mit der aktuellen Ost-Milliarde primär Länder mit bereits hohem Wirtschaftswachstum wie Polen und Tschechien unterstützen, die uns morgen als harte Konkurrenten gegenüberstehen? Erachtet er die Struktur- und Aufbauhilfe dennoch als sinnvoll?


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