Die Bundesverfassung und die Gesetzgebung verpflichten den
Bundesrat und das Parlament ausdrücklich zur Wahrung der Schweizerischen
Neutralität. In Missachtung dieses klaren Auftrags wird unsere immerwährende,
bewaffnete Neutralität, die sich als hervorragendes Friedens- und
Sicherheitsinstrument bewährt hat, von gewissen Kreisen zunehmend
ausgehöhlt. Die Neutralität sei "lagegerecht" zu interpretieren,
wird in Bundesbern wortreich dargelegt.
Der Drang von Politikern, Parteien und hohen Militärs, die Schweiz
in die politische Union der EU, in die UNO und die NATO einzubinden, scheint
unstillbar. Schweizer Soldaten sollen "zum Konflikt gehen",
um den Frieden zu fördern, wird uns weisgemacht.
Die SVP, die AUNS und Gleichgesinnte kämpfen entschieden gegen die
Abschaffung unserer Neutralität - sei es durch die "Swisscoy"
(Schweizer Kompanie im Kosovo, "partnerschaftlich eingeordnet"
in NATO-Strukturen) oder durch andere gefährliche Spielereien mit
unserer Neutralität.
Wenn wir mit bewaffneten oder unbewaffneten Soldaten "zum Konflikt
gehen", dann kommt der Konflikt zu uns! Die Unterwanderung der strikten
Neutralität bedeutet weniger Sicherheit für die Schweiz, höheres
Kriegsrisiko.
Widerstehen wir den falschen Schalmeienklängen jener "Anpasser",
welche grossmachtpolitischen Gelüsten nachlaufen! Konzentrieren wir
uns auf das, was die neutrale Schweiz besonders gut kann: Verstärken
wir unsere unparteiische humanitäre Hilfe für Leute, die Not
leiden. Verstärken wir unsere diplomatischen Vermittlerdienste zwischen
Konfliktparteien! Aber hüten wir uns davor, unsere zentrale und hochmoderne
Staatssäule der strikten Neutralität preiszugeben, um auf der
Weltbühne der Grossmächte auch ein bisschen "dabei zu sein"!
Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS, Eglisau
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