Hans Fehr, Salomon Landolt-Weg 34, 8193 Eglisau
Hans Fehr | Nationalrat von 1995-2015
Von Hans Fehr, Nationalrat von 1995-2015, in dieser Eigenschaft Mitglied der Staatspolitischen sowie der Sicherheitspolitischen Kommission
Meine Beiträge im Jahr 2016/1713.9.2017
Mit sturer Regelmässigkeit versuchen
Pseudohistoriker, Islam- und lslamisten-Versteher, naive Gutmenschen
und Schönredner uns weiszumachen, das Christentum und insbesondere
das Alte Testament strotze vor Gewalt und stehe dem Koran diesbezüglich in nichts nach.
Kürzlich hat der Journalist Michael Meier im Tagesanzeiger vom 2. September 2017 wieder eine solche Breitseite
losgelassen mit der Kernaussage: "Das Alte Testament steht dem Koran in Sachen Gewalt in nichts nach."
Auch in der christlichen Tradition habe es immer Hassprediger gegeben, "gerade ganz oben".
Meier muss allerdings sehr weit zurückgreifen, indem er Papst Urban II. erwähnt, der die Kreuzfahrer
im Jahre 1095 zum gerechten Krieg gegen die Ungläubigen und zum blutigen Kampf gegen die Muslime aufgerufen
habe mit den Worten "Deus lo vult" (Gott will es). Auch Martin Luthers "Furor gegen Juden, Hexen und die
aufständischen Bauern" und "die heutigen christlichen Hassprediger am rechten Rand der Kirche" werden erwähnt.
Direkt oder indirekt werden damit die heutigen Verbrechen im Namen Allahs zumindest relativiert und
mit "christlicher Gewalt" in einen Topf geworfen.
Michael Meier und seine Gesinnungsfreunde scheinen bei ihrer "Argumentation" zu vergessen,
dass die Untaten im Namen des Christentums sehr weit zurückliegen, dass das Christentum
(im Unterschied zum Islam) eine Reformation durchgemacht hat und dass neben
dem Alten Testament auch das Neue Testament mit Jesu Bergpredigt existiert,
das die christliche Nächstenliebe ins Zentrum rückt. Und er vergisst,
dass die heutigen Terroranschläge, Massenmorde und Gewaltverbrechen in aller
Regel im Namen Allahs verübt werden und dass beispielsweise die Familien von Palästinensern,
die sich bei blutigen Attentaten gegen die jüdische Bevölkerung in die Luft gesprengt haben,
als Märtyrer von der Autonomiebehörde finanziell grosszügig unterstützt werden.
Auch Gelder der Schweizer Entwicklungshilfe werden als "Renten" für Terroristen verwendet.
Nährboden für Militante
Nach den Massakern und Terroranschägen, die von fanatischen Muslimen in Europa
und anderswo verübt wurden, sollten auch dem letzten Schönredner die Augen
aufgegangen sein über die Gefährlichkeit des Islam als Nährboden für militante
Islamisten. Die immer wieder gehörte Beteuerung: "Der Islam hat mit dem
Islamismus nichts zu tun", ist so absurd, als würde man einen Zusammenhang
zwischen Alkohol und Alkoholismus bestreiten.
Staatssystem statt Religion
Der Islam ist im Grunde genommen keine Religion, sondern ein Staatssystem mit
totalitären Zügen, das den ganzen Menschen bestimmt und dem Muslim genaue Verhaltensregeln
vorschreibt, deren Bruch drastische Strafen bis zur Todesstrafe zur Folge haben kann.
Diesbezüglich ist der Islam im Mittelalter stehen geblieben. Unter der Fahne des
Islam gibt es sehr viele Fanatiker, die keinerlei Kritik am Propheten dulden;
vielmehr erachten sie es als ihre heilige Pflicht, den Propheten bei
"Verstössen von Ungläubigen" zu rächen.
Toleranz - in andern Religionen ein zentraler Wert - ist für die Islamisten
(Islam bedeutet "Unterwerfung") ein Fremdwort. Wer in islamischen Staaten
zum Christentum konvertiert, ist vom "echten Glauben" abgefallen und wird
in der Regel mit dem Tod bestraft. Und bekanntlich werden in etlichen
islamischen Staaten Christen und zum Teil auch andere "Ungläubige"
bedroht und verfolgt, zum Übertritt zum Islam oder zur Auswanderung
gezwungen oder gar ermordet.
Das Dilemma des Islam
"Es gibt ein unbestreitbares Dilemma innerhalb des Islam. Der friedfertigen,
moderaten muslimischen Mehrheit steht eine gewaltbereite islamistische
Minderheit gegenüber", hat die muslimische Mittelschullehrerin
Jasmin El-Sonbati vom Forum für einen fortschrittlichen Islam
mehrfach betont. "Die Hauptschuld liegt bei uns Muslimen selbst.
Jahrzehntelang haben wir den islamischen Diskurs den Ultrakonservativen
überlassen. Wir haben uns zu wenig organisiert, um ein zeitgemässes
Islamverständnis zu entwickeln. Mitten in Europa haben extremistische
Gruppierungen und Hassprediger die Radikalisierung vorangetrieben.
Sie haben die Monster aus Paris (und anderswo) miterschaffen, und wir
haben sie ihre Taten begehen lassen. Es ist an der Zeit, uns dies
einzugestehen und uns einer kritischen Selbstanalyse zu unterziehen.
Der Islam und wir Muslime müssen uns reformieren!" fordert Jasmin El-Sonbati.
Und die Islam-Expertin Saida Keller-Messahli wirft den Politikern und Behörden Naivität
im Umgang mit Islamisten vor, welche unsere Gesellschaft unterwanderten.
Sie verlangt eine Politik der Nulltoleranz und fordert: "Man muss
alle Moscheen überwachen." (NZZ am Sonntag, 27.8.2017). Ihr Buch
"Islamistische Drehscheibe Schweiz" ist am 4. September erschienen.
Sie glaubt zwar, dass es in der Schweiz (noch) keine islamistischen
Terrorzellen gibt - wie beispielsweise in Barcelona - dass man aber
gegen radikale Prediger wie jenen Imam in Biel, der in der Moschee
zur Vernichtung Ungläubiger aufgerufen hat, zu wenig unternehme.
"Sie bereiteten den geistigen Boden für Gewalt vor und sind als
Brandbeschleuniger zu betrachten", warnt Keller-Messahli.
Auch eine Frage der Zahl
Das Problem der islamistischen Bedrohung ist auch eine Frage der Zahl.
Je mehr Muslime bei uns leben, desto grösser ist der Nährboden für Militante.
Noch 1970 lebten in der Schweiz knapp 20'000 Muslime, heute sind es gegen 500'000.
Was schon der legendäre französische Staatsmann Charles de Gaulle gefordert hat
(s. Peyrefitte, "C'était de Gaulle", 1959) gilt sinngemäss auch für die Schweiz.
De Gaulle hat im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit Algeriens, als viele
muslimische Berber nach Frankreich kommen wollten, gesagt: "Es ist gut,
dass es auch braune, schwarze und gelbe Franzosen gibt. Aber sie müssen
immer eine kleine Minderheit bleiben. Sonst wäre Frankreich nicht mehr Frankreich.
Denn wir sind vor allem ein europäisches Volk, das zur weissen Rasse,
zur griechischen und lateinischen Kultur und zum christlichen Glauben gehört.
Würden alle (algerischen) Araber als Franzosen betrachtet, wie könnte man
sie daran hindern, sich in Frankreich niederzulassen, wo das Lebensniveau
viel höher ist? Mein Dorf wäre nicht mehr Collombey-les-Deux-Eglises
(Collombey mit den zwei Kirchen), sondern Collombey-les-Deux-Mosquées
(mit den zwei Moscheen)."
Misstrauen gegenüber dem Islam
Das Misstrauen in der schweizerischen Bevölkerung gegenüber dem Islam und
seinem "Ableger" Islamismus ist trotz aller Beteuerungen vom "friedfertigen"
Islam gross. Das Schweizervolk hat darum beispielsweise klare Leitplanken
gegen die Massenzuwanderung sowie gegen Minarette - letztere als Machtsymbole
eines militanten Islam - beschlossen.
Die sogenannte "Verhüllungsverbots-Initiative" wird demnächst eingereicht.
Der militante Islam kann aber nur erfolgreich bekämpft und gestoppt werden,
wenn ihn auch die europäischen und die schweizerischen Muslime aufs Schärfste
verurteilen und dieses Geschwür aus ihren Reihen aktiv bekämpfen. Schöne Worte genügen nicht.
Rechtsordnung durchsetzen
Zudem muss der Rechtsstaat Schweiz unsere Rechtsordnung mit aller Kraft
durchsetzen. Militante Muslime, welche die Scharia über unsere Verfassung
stellen und die Rechte der Frauen missachten, haben bei uns keinen Platz.
Ebenso muss der Staat vorbeugende Massnahmen gegen terroristische
Machenschaften treffen. Diesem Zweck dient insbesondere das neue
Nachrichtendienst-Gesetz, das kürzlich in Kraft getreten ist.
So können bei Verdacht private Telefone abgehört und Computer
angezapft werden. Zudem muss unsere Armee wieder rasch mobilisiert
werden können, wenn es bei Terrorgefahr darum geht, wichtige öffentliche
Einrichtungen über längere Zeit zu bewachen oder zu überwachen.
Im Weiteren kommt die von muslimischen Kreisen geforderte
öffentlich-rechtliche Anerkennung des Islam in der Schweiz
meines Erachtens nicht in Frage, weil damit der Religionsfriede
gefährdet würde. Eine Anerkennung ist ohnehin undenkbar, solange
Christen in islamischen Ländern benachteiligt und verfolgt werden.
Keine Freiheit ohne Sicherheit
Es gibt keine Freiheit ohne Sicherheit. Unsere Freiheitsrechte,
die Versammlungs- und Pressefreiheit, unsere Sicherheit und
andere zentrale Werte und Güter, dürfen von niemandem gefährdet
und eingeschränkt werden. Wer das nicht akzeptiert, hat in
unserem Land nichts verloren. Gegenüber Intoleranten gibt es keine Toleranz.