Der aussenpolitische Aktivismus, den Bundesrat
Deiss und sein Departement derzeit im Zusammenhang mit dem Konflikt im Nahen
Osten an den Tag legen, ist neutralitätswidrig und schädlich für
unser Land.
Der Bundesrat hat die schweizerische Neutralität der Nicht-Parteinahme
und der Nichteinmischung auch gegenüber den Konfliktparteien im Nahen
Osten strikte zu wahren. Wenn schon, so ist es Aufgabe der schweizerischen
Aussenpolitik, unser Land als neutrale Plattform für Verhandlungen
zwischen den beteiligten Parteien anzubieten.
Wir erinnern uns: Im Vorfeld der UNO-Abstimmung haben Bundesrat Deiss
und der Gesamtbundesrat immer wieder beteuert, die schweizerische Neutralität
werde durch den UNO-Beitritt "nicht berührt", sondern sogar
"gestärkt".
Kaum ist der UNO-Beitritt knapp angenommen worden, mischen sich der Bundesrat
und "Bundesbern" immer mehr in fremde Angelegenheiten ein. Insbesondere
Bundesrat Deiss will offenbar mit allen Mitteln auf der "weltpolitischen
Bühne" auftreten, indem er sich im Namen "der Schweiz"
mit Verlautbarungen in fremde Konflikte einmischt, Verurteilungen von
sich gibt, eine UNO-Resolution unterstützt, unsere aussenpolitischen
Beziehungen "überprüfen" will und dergleichen mehr.
Mit diesem verfehlten Aktivismus wird die schweizerische Neutralität
unglaubwürdig, unser Land wird zur Konfliktpartei. Wir laufen Gefahr,
in fremde Konflikte hineingezogen zu werden und die Konflikte ins eigene
Land zu holen. Unsere besondere Stärke als Neutraler, mit Guten Diensten
und unparteiischer humanitärer Arbeit zum Frieden und zur Sicherheit
in der Welt beizutragen, wird in Frage gestellt.
Ich rufe den Bundesrat auf, sich an seine Versprechungen zu halten, die
schweizerische Neutralität strikte zu wahren und den verfehlten aussenpolitischen
Aktivismus zu stoppen.
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS,
Eglisau
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