Die neue SP-Bildungsdirektorin Regine Aeppli warnt eindringlich
vor einer "Amerika-nisierung der Volksschule" (NZZ, 20.5.2003).
Was meint sie damit? Es darf nicht sein, dass die Reichen ihre Kinder an
teure Privatschulen schicken, während sich die Ärmeren mit der
Volksschule begnügen müssen. Wenn es um ihre Eigeninteressen geht,
hat Frau Aeppli allerdings nichts gegen die "Amerikanisierung".
Im Gegenteil: Ihr Sohn besucht eine 24'000 Franken teure Privatschule. Ich
habe nichts gegen Pri-vatschulen, aber viel gegen die linke Heuchelei: Wasser
predigen und sich selber den besten Wein servieren lassen.
Im Tages-Anzeiger (26.5.2003) nimmt ein Leser die Bildungsdirektorin
in Schutz: "Kaum ist Frau Aeppli gewählt, wird schon auf ihr
herumgehackt! Dass sie ihre Kin-der in einer Privatschule hat, ist ihre
private Entscheidung und hat mit ihrer neuen Aufgabe nichts zu tun."
Doch. Es sind gerade die Linken, die alles, was mit Familie und Erziehung
zu tun hat, verstaatlichen wollen. Von der Kinderkrippe über den
Mit-tagstisch zur Tagesschule - der Staat soll's richten. Aber auch hier
erweist sich Frau Aeppli als typische Edel-Sozialistin. Zuerst singt man
ein Loblied auf den Staat - doch die eigenen Kinder sollen eine exklusive
Privatschule besuchen.
Weiter heisst es im Leserbrief: "Ich habe kürzlich mit zwei
Lehrern gesprochen, die in Zürich-West unterrichten. Ihre ausländische
Schülerschaft stammt aus einem Kultur-kreis, wo Gewalt einen anderen
Stellenwert hat als bei uns. Wer hat seine Kinder gerne in einer solchen
Klasse?" Niemand. Aber auch hier gilt offenbar das Prinzip "links
moralisieren und rechts geniessen". Zuerst sorgt die Linke für
masslose Zu-wanderung und Überfremdung - aber die eigenen Kinder
möchte man dann doch nicht der Balkanisierung des Pausenplatzes aussetzen.
Das Bildungswesen ist eine linke Domäne, die Ausländerpolitik
ebenso. Dass unsere Bildungskosten explodieren, die Qualität der
Schulbildung jedoch ständig abnimmt, ist auch eine Frucht unserer
Zuwanderungspolitik. Den Linken soll's recht sein. Sie leben hervorragend
vom Desaster, das sie selber anrichten: Integrationsmassnah-men, interkulturelle
Erziehung, Gewaltprävention, Sprachkurse, Einführungsklassen,
logopädischer Unterricht, schultherapeutische Begleitung, Reform
hier, Reform da und, und, und ... Der Bildungsmarkt ist ein Millionengeschäft.
Regine Aeppli wird ihre Genossen nicht enttäuschen.
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS,
Eglisau
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