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Ein Asylzentrum in Eglisau?
Artikel / Leserbrief vom 23. Januar 2004

Im Januar-Mitteilungsblatt der Gemeinde Eglisau steht unter "Bauausschreibungen" auch die folgende:

Sozialamt des Kantons Zürich, Schaffhauserstrasse 78, 8090 Zürich (Grundeigentümer: Baudirektion Kanton Zürich, Walcheturm, 8090 Zürich) Vorentscheid - Neubau Bauprovisorium für Asylsuchende bzw. Notwohnungen, Kat.-Nr. 2086, Rheinsfelderstrasse, 8193 Eglisau (WG3).

Worum geht es? Das Sozialamt des Kantons Zürich will in Eglisau, in der dreige-schossigen Wohnzone beim Bahnhof, ein Durchgangszentrum für 80 oder mehr Asy-lanten bauen, vergleichbar mit einem grossen Hotelkomplex, mit allem Drum und Dran. Es liegt auf der Hand, dass es eine solche Einrichtung in Eglisau nicht geben darf und nicht geben wird und dass alle legalen Mittel und Kräfte dagegen zu mobili-sieren sind.

Denn erstens hat das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) kürzlich bekannt gegeben, dass die Zahl der neuen Asylgesuche im Jahr 2003 gegenüber dem Vorjahr von 26'125 auf 20'806 gesunken ist. Das ist ein Rückgang von rund 20%. Zudem verlau-tet aus dem BFF, man habe praktisch keine Pendenzen mehr und die Zahl der "Per-sonen des Asylbereichs" sei massiv gesunken. Zudem wird die SVP bald ihre dritte Asylinitiative lancieren, welche den Zustrom von Scheinflüchtlingen (rund 95% der Asylsuchenden!) wirksam bekämpfen wird.
Wozu braucht es dann noch neue Asylzentren, die Millionen kosten? Für den Notfall gibt es leer stehende Bauten (Kasernen, zivile Bauten, Zivilschutzanlagen), die sich für diesen Zweck durchaus eignen.

Zweitens haben mich kürzlich mehrere Grenzwächter und Polizisten darauf hinge-wiesen, dass sie im Raum Eglisau vermehrt Kontrollen wegen Drogenhandels und wegen anderer krimineller Machenschaften machen müssen und dabei in letzter Zeit immer wieder fündig werden. Eglisau liegt bekanntlich an der Hauptachse zwischen der Landesgrenze und dem Flughafen, und in nächster Nähe befinden sich die drei Bahnstationen Eglisau, Hüntwangen und Glattfelden. Mit dem Asylzentrum würde unsere Region vollends zum bevorzugten Drogenumschlagplatz und zum Schauplatz für andere dunkle Geschäfte. Die Sicherheit der Anwohner wäre stark gefährdet.

Drittens würde Eglisau als Wohn -, Arbeits- und Naherholungsgebiet an Attraktivität einbüssen. Häuser und Grundstücke würden an Wert verlieren. Gute Steuerzahler kämen kaum noch nach Eglisau oder würden wieder wegziehen.

Die SVP und der Gemeinderat Eglisau haben bereits klar gemacht, dass sie das Asylzentrum mit allen rechtlichen und politischen Mitteln verhindern werden. Wenn auch andere Behörden (insbesondere die Schulpflege), Parteien und Organisatio-nen, der Gewerbeverein, Private, sowie die grosse Mehrheit der Bevölkerung, dage-gen antreten - und daran zweifle ich keinen Moment - dann werden die Bürokraten aus Zürich keine Chance haben.



von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS, Eglisau


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