Nationalrat Hans Fehr Bundeshaus in Bern
Home Portrait Schwerpunkte Aktuell Agenda Meine Frage Kontakt Archiv
 
 
 
 
    Nationalrat - Hans Fehr
Zur "Asylgesetz-Attacke" von Swisscom-Präsident Markus Rauh
Asylmisere: Setzt sich Herr Rauh auf die Bermudas ab?

Kurzartikel/Leserbrief, 18. April 2006

Markus Rauh, der scheidende Verwaltungsratspräsident der Swisscom, fühlt sich dazu berufen, einen Feldzug gegen das vom Bundesrat und vom Parlament beschlossene revidierte Asyl- und Ausländergesetz zu führen. Bereits im Tagesanzeiger vom 6.2.2006 hat er mit absurden Behauptungen gegen das Asylgesetz Stimmung gemacht. Nun hat er sich, wiederum völlig unbelastet von den Fakten, am 16.4.2006 auch noch vom SonntagsBlick vorführen lassen.

Man schüttelt den Kopf und fragt sich: Was treibt Herrn Rauh dazu, tatsachenwidrig zu behaupten, das Asyl- und das Ausländergesetz widersprächen der Bundesverfassung und verletzten unsere humanitäre Tradition? Will der "sozial und kulturell engagierte Ostschweizer" (SonntagsBlick) mit dem Segen des Hauses Ringier um jeden Preis als Gutmensch in die Geschichte eingehen und sich "gegen Blocher" profilieren?

Wie dem auch sei: Der privilegierte (demnächst abtretende) Herr Verwaltungsratspräsident hat gut reden. Er hat laut SonntagsBlick kurz vor Ostern noch "einen Packen Briefe auf die Post" gebracht, um "Top-Shots, Wirtschaftsführer und bürgerliche Politiker" für ein Abstimmungskomitee gegen das Asylgesetz gewinnen. Und zweifellos werden sich einige Mitläufer finden, denn es winkt ihnen dickes Lob seitens der Ringier-Blätter und vielleicht sogar eine Homestory in der Schweizer Illustrierten.
Nachdem Herr Rauh sein Schreiben der Post übergeben hatte, "dessen Inhalt Sonntagsblick vorliegt", ist er sogleich "zum Familientreffen auf die Bermudas" abgeflogen.

Diesem Abflug aus dem schweizerischen Alltag ins Bermuda-Ferienparadies haftet eine gewisse Symbolik an: Der sehr gut betuchte Herr Verwaltungsratspräsident öffnet mit dem Segen des Hauses Ringier Tür und Tor für Asylmissbraucher und Illegale aller Art, indem er die dringend nötigen Gesetze bekämpft. Er entzieht sich darauf der Verantwortung und bringt sich vor dem angerichteten Unheil auf den Bermudas in Sicherheit. Und schliesslich entschwindet er in den vergoldeten Ruhestand - etwa nach dem Prinzip: Nach mir die Sintflut. Millionen von weniger gut betuchten Schweizern können aber nicht auf die Bermudas ausweichen. Sie haben die Suppe auszulöffeln, die ihnen Herr Rauh und Co einbrocken wollen.

Vielleicht findet Herr Rauh doch einmal Zeit, das revidierte Asyl- und Ausländergesetz zu studieren, statt absurde Schlagworte von Hilfswerken, Linken und heuchlerischen Ringier-Blättern zu kolportieren und sich zu ihrem Wasserträger zu degradieren. Eine Woche Zusatzferien auf den Bermudas wäre für ein seriöses Studium der beiden Gesetzesvorlagen - mit anschliessendem Sinneswandel - wahrhaft gut investierte Zeit.


[ zurück ]     [ drucken ]

 
powered by BfK