Hans Fehr, Salomon Landolt-Weg 34, 8193 Eglisau



Hans Fehr | Nationalrat von 1995-2015



Auswüchse der Wohlstandsgesellschaft?

Von Hans Fehr, Nationalrat von 1995-2015, in dieser Eigenschaft Mitglied der Staatspolitischen sowie der Sicherheitspolitischen Kommission, Oberstleutnant

Kurzartikel 14.11.2022

Die Schlagzeilen sind beängstigend: Hungersnöte und Terror in Afrika. Barbarischer russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine. Millionen von Flüchtlingen drängen nach Europa. Der Libanon am Abgrund. China zerstört tibetische Kultur. Verfolgung und Ermordung von Christen in islamischen Ländern. Eine unselige Liste ohne Ende.

Und womit befassen sich die meisten Schweizer Medien und die feministische „Elite“ in unserer Wohlstandsgesellschaft? Vor allem mit dem Gender-Unsinn, der absurde Blüten treibt! Unter dem Titel „Gleichstellung der Geschlechter“ werden uns Wortkonstruktionen aufgezwungen, die unsere Sprache und letztlich auch unsere Gesellschaft zerstören. Stimmbürger: innen, Velofahrende, zu Fuss Gehende, Mietende, Vermietende, Sozialhilfeempfangende und ähnliche Missbildungen sind an der Tagesordnung.

Aber die Sprachvergewaltigung wird noch übertroffen durch die aktuelle Lobpreisung von Minderheiten wie der „Non Binären“, die nicht wissen, zu welchem Geschlecht sie gehören. Sie inszenieren ihr Anderssein und werden in den Medien hochgejubelt und als Helden gefeiert – von „Conchita Wurst“ bis zu „Kim de l‘ Horizon“, dem für sein angeblich „hervorragendes literarisches Werk“ der deutsche Buchpreis verliehen wurde. Voraussichtlich wird er auch den schweizerischen Literaturpreis bekommen. Es ist ein Alarmzeichen, wenn anerkannte Schweizer Autoren wie Alex Capus bei Literaturwettbewerben nicht mehr mitmachen, weil sie nicht nach „exotischen“ Kriterien beurteilt werden wollen.

Es geht hier mitnichten um Hass gegen „Non Binäre“ und andere geschlechtliche Minderheiten. Sie sollen leben, wie sie wollen. Aber ihre Inszenierung als geradezu götterähnliche Wesen, die über den irdischen Dingen schweben, ist unerträglich und ein Zeichen fortschreitender gesellschaftlicher Verwahrlosung. Ihre tatsächlichen oder angeblichen Leistungen müssen mit den gleichen Ellen gemessen werden wie jene von „Normalsterblichen“.

Hans Fehr, Eglisau