Hans Fehr, Salomon Landolt-Weg 34, 8193 Eglisau



Hans Fehr | Nationalrat von 1995-2015



Fakten statt Schönrednereien zur Ortsdurchfahrt Eglisau

Von Hans Fehr, Nationalrat von 1995-2015, in dieser Eigenschaft Mitglied der Staatspolitischen sowie der Sicherheitspolitischen Kommission, Oberstleutnant


Wer keine Argumente hat, bezichtigt die Gegenseite des Populismus. Diese Schwäche zeigen einmal mehr die Exponenten der „Ortspartei Fokus Eglisau“ mit ihren Verlautbarungen zur geplanten „Umgestaltung der Ortsdurchfahrt Eglisau“. Statt das untaugliche 60 Millionen-Projekt schönzureden, sollten sie die Fakten anerkennen: Für Eglisau, das regionale Gewerbe und die Pendler hätte die 3-5 jährige Bauzeit – und erst recht die „umgestaltete Ortsdurchfahrt“ – eine massive Verschlechterung der heutigen Situation zur Folge. Die Lichtsignale, die 30 km-Begrenzung und bauliche Erschwernisse würden noch mehr Staus, Abgase und Lärm verursachen. Zudem würden während der Bauzeit täglich Tausende von Fahrzeugen die 20 km lange Umleitung befahren und verstopfen – vom Rafzerfeld über Flaach, Berg am Irchel, die unfallträchtige Irchelstrasse nach Teufen, und via Freienstein und Rorbas über die Wagenbreche wieder auf die Hauptachse – und ebenso in der Gegenrichtung.

Dies ist kein Populismus, sondern die bittere Realität für alle Betroffenen. Ich habe in Eglisau und in der Region noch kaum jemanden getroffen, der das Projekt nicht grundsätzlich ablehnt. Die Exekutiven der betroffenen Gemeinden müssen nun gemeinsam bei der Volkswirtschaftsdirektorin und beim Baudirektor intervenieren und eine tragbare Alternative verlangen, denn die eher kosmetischen „Einwendungen“ bringen wenig bis nichts. Zudem sind die Gemeindeexekutiven nicht die Vollzugsgehilfen der kantonalen Instanzen, wie dies „Fokus Eglisau“ offenbar meint.

Und es gibt taugliche Alternativen: Falls die Sanierung der Rheinbrücke und der Werkleitungen wirklich dringend ist, kann dies innert weniger Monate gemacht werden. Aber selbstverständlich kann nur die Umfahrung das Problem grundsätzlich lösen. Wenn der politische Wille vorhanden ist, kann die Umfahrung laut Fachleuten innert rund zehn Jahren erstellt werden. Hingegen sind Rotlichter, die 30 km-Begrenzung und der zusätzliche Veloweg in jedem Fall unsinnig und überflüssig.


Hans Fehr, Eglisau