Hans Fehr, Salomon Landolt-Weg 34, 8193 Eglisau
Hans Fehr | Nationalrat von 1995-2015
Von Hans Fehr, Nationalrat von 1995-2015, in dieser Eigenschaft Mitglied der Staatspolitischen sowie der Sicherheitspolitischen Kommission, Oberstleutnant
Meine Beiträge22.2.2018
Der bundesrätliche Wirrwar um die Beziehungen Schweiz-EU
hat eine neue Stufe erreicht. Nachdem fast jedes Mitglied der
Landesregierung eine andere Meinung zum sogenannten Rahmenvertrag
präsentiert - neuerdings als Freundschaftsvertrag oder
Marktzugangs-Abkommen schöngeredet - wird nun auch noch die
"Unionsbürgerschaft" ins Spiel gebracht. Dies mit der Begründung,
in der EU habe sich die Personenfreizügigkeit zu diesem Konzept
entwickelt, wonach alle EU-Bürger überall in Europa wohnen und arbeiten
dürfen. Was schön tönt, heisst jedoch, dass der Familiennachzug
und der Zugang zu Sozialleistungen zusätzlich vereinfacht und
die Ausweisung von EU-Bürgern massiv erschwert wird.
Dazu ein konkreter Fall: Kürzlich wurde im Kanton Zürich gegen
einen deutschen mehrfach vorbestraften Schläger und Gewaltverbrecher,
der sich erneut strafbar gemacht hatte, neben einer Haftstrafe auch
die Landesverweisung verfügt. Der Verbrecher appellierte ans Obergericht.
Dieses erklärte, es gelte die Rechtsprechung des Bundesgerichts, wonach
die Personenfreizügigkeit mit der EU höher einzustufen sei als unsere
Bundesverfassung. Auch ein Schwerverbrecher kann somit "Wohnsitzfreiheit"
beanspruchen und unser Land weiterhin unsicher machen.
Fazit: Die Personenfreizügigkeit, die für unser Land
gravierende Folgen hat (Verbetonierung, überfüllte Züge, verstopfte
Strassen, mehr Arbeitslose, immer höhere Sozialleistungen, gefährdete
Sicherheit), muss aufgrund der "Begrenzungsinitiative" neu verhandelt
und nötigenfalls gekündigt werden. Sie darf keinesfalls zur
Unionsbürgerschaft ausgebaut werden. Zudem muss eine institutionelle
Anbindung der Schweiz - mit der automatischen Übernahme von EU-Recht
und der Unterstellung unter den EU-Gerichtshof - gestoppt werden.
Sonst kämen wir vom Regen in die Traufe. Der Bundesrat muss endlich
die Interessen unseres Landes vertreten.